Wie Du es schaffst, mit Gewaltfreier Kommunikation klar, fair und freundlich Grenzen zu setzen.

Für uns hochsensible Frauen ist es oft schwierig Grenzen zu setzen – in allen Lebensbereichen. Wo es uns aber besonders auf die Füße fallen kann, ist im Führungskontext. Denn unklare Grenzen sorgen für eine ganze Menge Frust – bei uns und bei unserem Mitarbeiter*innen.

In Gesprächen mit Arbeitnehmer*innen über ihre Führungskräfte höre ich häufig die Beschwerde über “Chefs” oder “Chefinnen”, die sich nicht trauen, ein offensichtliches Fehlverhalten anzusprechen oder die es nicht schaffen, ihre Arbeit so zu organiseren und priorisieren, dass eine klare und verlässliche Führung möglich wird.

Ich kenne aus eigener Erfahrung die Gedankenkarusselle, das nächtliche Grübeln und das Unwohlsein, wenn ich wusste, dass ich mit einer Mitarbeiter*in ein ehrliches und auch kritisches Gespräch führen muss. Es hat mich um dem Schlaf gebracht. Und dann habe ich eine Methode kennengelernt, mit der mir solche Gespräche inzwischen deutlich leichter fallen: Die Gewaltfreie Kommunikation. Mit der Hilfe der Schritte, die Marshall B. Rosenberg in seiner Methode vorschlägt, gelingt es mir auszudrücken, was meiner Meinung nach nicht richtig läuft und was ich mir anders wünsche, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen oder zu verletzen. Inzwischen setze ich es erfolgreich auch in meinen Coachings ein und es hat sich für viele meiner Klientinnen wirklich als eine lebensverändernde Methode herausgestellt. Endlich den Ärger nicht mehr runterschlucken, endlich authentisch und wertschätzend Grenzen kommunizieren, endlich ein Weg, den man als hochsensible Person und Führungskraft auch gut gehen kann!

Ich kenne aus eigener Erfahrung die Gedankenkarusselle, das nächtliche Grübeln und das Unwohlsein, wenn ich wusste, dass ich mit einer Mitarbeiter*in ein ehrliches und auch kritisches Gespräch führen muss.

So gelingt das Grenzen setzen auch für Hochsensible:

In einem Moment, in dem Du merkst, dass Du wütend oder gestresst bist, oder in dem Du Dich beim Lästern erwischt: Nimm dir einen kleinen Moment Zeit und mache die folgenden drei Schritte (am besten schriftlich):

1- Was fühle ich gerade? Schreib alles auf, was Du bemerkst. Manchmal verbirgt sich hinter einem vordergründigem Gefühl noch ein anderes, viel tieferes. Nimm Dir also einen Moment Zeit, um wirklich zu spüren, was gerade los ist.

2- Welche Grenze wurde hier verletzt? Vielleicht kannst Du es sofort beantworten. Ansonsten schau auf diese Grafik an und überlege Dir, welche der Grenzen verletzt ist. Und dann überlege Dir, welches Bedürfnis dahinter steckt.

Beispiel: Du merkst, dass Deine zeitliche Grenze verletzt wurde, weil Du viel länger in einem Meeting verbracht hast, als Du wolltest. Dahinter steckt evtl. das Bedürfnis nach einer effektiven Zeitplanung oder das Bedürfnis nach mehr Wertschätzung für deine wertvolle Zeit.

3- Wie möchtest Du die Grenze kommunizieren? Wenn die Grenze von anderen verletzt wurde*, dann ist es gut, dieses freundlich zu kommunizieren und damit die Grenze deutlich zu machen. Überlege Dir also einen guten Rahmen, dies anzusprechen (ruhige, ungestörte Atmosphäre). Und dann sprich Deine Grenze nach folgender Methode an:

Vierschritt der Gewaltfreien Kommunikation:

1 – (Was ist passiert?) – Wir haben gestern und vorgestern unser Mittagsmeeting um 15 min überzogen.

2 – (Was macht das mit Dir? Gefühl benennen) – Ich merke, dass mich das wütend macht, ….

3 – (Welches Bedürfnis ist verletzt?) – weil ich mir eine effektive Nutzung unserer Zeit wünsche.

4 – (Was ist Dein Wunsch?) – Ich würde daher gerne mit euch zusammen überlegen, wie wir es in Zukunft schaffen können, die Zeit einzuhalten.

Schon hast Du eine Grenze gesetzt ohne dabei irgendjemanden anzugreifen, zu verletzen oder vor den Kopf zu stoßen. Und Du fühlst Dich garantiert deutlich besser, weil Du den Ärger nicht runterschluckst oder im unpassendem Moment Abends an Deinem Partner rauslässt. 😉

Voilà, schon hast du freundlich, klar und wertschätzend Grenze gesetzt.

Diese Art der Kommunikation braucht am Anfang etwas Übung, aber ich verspreche Dir: Wenn Du es beherrscht, wirst Du keine Angst mehr davor haben, Grenzen zu kommunizieren und das macht Dich als Führungskraft klarer, selbstbewusster und mutiger.

Solltest Du Dir bei der Umsetzung noch etwas Unterstützung wünschen, dann melde Dich gerne für ein kostenloses Kennenlerngespräch bei mir. Wir besprechen dann, wie ich Dich optimal unterstützen kann. Für die Vorbereitung schwieriger Gespräche habe ich eigene Methode entwickelt, die meine Klientinnen inzwischen sehr gerne anwenden und damit deutlich entspannter und klarer in solche Gespräche gehen.


Titelbild von Christina @ wocintechchat.com auf Unsplash